Click & Meet oder Click & Collect: Einkaufen mit Termin

Hätte man Ihnen zum Jahresbeginn 2020 erzählt, dass es eine Zeit geben wird, in der Shopping gar nicht oder nur noch mit Termin möglich ist, hätten Sie wahrscheinlich kein Wort davon geglaubt.

Schnell nach der Arbeit in den Schuhladen und ein neues Paar High Heels für eine Feier am Wochenende kaufen oder einfach so in den Elektromarkt zu gehen, um sich fix ein neues Aufladegerät zu holen, wenn das alte kaputt gegangen ist - All das ist seit der Verbreitung von COVID-19 so nicht mehr möglich.

Als der Coronavirus im März 2020 ebenfalls in Deutschland ausbrach, profitierten in den darauffolgenden Monaten, insbesondere Online-Shops von der Pandemie. Doch durchweg seine Einkäufe nur über das Internet zu tätigen, ist für viele Menschen nicht gut umsetzbar. So sehr im e-Commerce auch versucht wird den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, kann man dort nun mal leider nicht Bekleidung anprobieren, Qualität testen oder auch eine akkurate Beratung erhalten.

Nach dem im Winter 2020 die zweite Infektionswelle die Bundesrepublik ereilte und erneut alle Läden, die nicht der Grundversorgung dienen, schließen mussten, wurde kurz darauf das Einkaufskonzept Click & Collect entwickelt. Ca. ein Vierteljahr später wurden glücklicherweise Lockerungen beschlossen und ein neuer Plan für Shopping entwickelt - Click & Meet.

Beide erlauben weiterhin nur den Besuch von Läden mit Termin. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Optionen, wie funktionieren sie und welche Geschäfte bieten was an? Wir versuchen mit diesem Artikel diese Fragen zu beantworten und hoffen Ihnen so das bestmögliche Shoppingerlebnis während der Coronakrise ermöglichen zu können.

Click & Collect - Selbstabholer-Service in Coronazeiten

Was man früher nur von Imbissbuden, Pizzerien und Co. kannte, ist heutzutage ein häufig angewandtes System bei kleinen Shops oder auch großen Ketten - Click & Collect bedeutet man bestellt etwas, online oder aber auch per Telefon, bezahlt (bestenfalls kontaktlos) und holt dieses dann vor Ort zu einer vereinbarten Zeit selbst ab.

Die Vorteile des Selbstabholer-Services sind zum einen, dass Sie weiterhin bequem und sicher von Zuhause aus Ihre Einkäufe tätigen können und so Menschenmengen und Warteschlangen meiden können. Möbelhäuser, Elektrohändler und Co. sorgen bei Abholung für einen hohen Standard an Abstands- und Hygienemaßnahmen und oftmals bieten sie sogar extra Parkzonen für Click & Collect Kunden an.

Außerdem ermöglicht diese neue Art des Einkaufens es Ihnen Artikel von lokalen Läden mit geringer Größe und Mitarbeiteranzahl zu erhalten. Häufig sind diese nämlich finanziell und personell nicht in der Lage einen Versandservice anzubieten.

Doch nicht nur die Geschäfte sparen bei diesem Prinzip, auch Sie brauchen so keine Portokosten zu bezahlen.

IKEA, H&M uvm. - Geschäfte, die Click & Collect anbieten

Ob ein Händler Click & Collect anbietet, lässt sich häufig auf der Webseite erkennen. Doch nicht jeder kleine Laden hat eine Homepage oder kann diese regelmäßig updaten. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich deswegen am besten kurz telefonisch nachzufragen.

Denn auch wenn Lockerungen einen tatsächlichen Einkauf vor Ort erlauben würden, haben viele Anbieter beschlossen den Selbstabholer-Service beizubehalten. Zu diesen gehören unter anderem bekannte Modegeschäfte wie H&M, Zara und C&A. Ebenfalls große Häuser wie IKEA, Media Markt und Decathlon halten weiterhin an dieser Methode fest.

Googlen Sie einfach nach Ihrem Lieblingsshop und schauen Sie, ob dieser in einer Filiale in Ihrer Nähe, Click & Collect anbietet oder rufen Sie einfach kurz beim Händler Ihres Vertrauens durch.

Click & Meet - Shoppen mit Termin

Auch wenn das zuvor beschriebene Einkaufskonzept Geschäften und Endverbrauchern schon etwas weitergeholfen hat, war der Wunsch nach tatsächlichem Shoppen vor Ort beiderseits weiterhin groß. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen Click & Meet zu erlauben, so lange der Inzidenzwert unter 100 pro 100.000 Einwohner liegt.

Dieses soll dem Einzelhandel ermöglichen Schrittweise zu öffnen und unter strengen Hygienemaßnahmen wieder Kunden empfangen zu können. Dafür müssen Privatpersonen online einen Termin mit dem Laden vereinbaren. Ebenfalls eine telefonische Buchung ist möglich und wird als Call & Meet bezeichnet. Sie erhalten daraufhin ein Zeitfenster mitgeteilt, in dem sie sich in dem Geschäft aufhalten und ihre Einkäufe tätigen können. So soll vermieden werden, dass sich zu viele Menschen in einem Raum aufhalten, denn pro 40qm ist nicht mehr als ein Kunde gestattet.

Die Zeitslots variieren von 10 bis 30 Minuten überwiegend, vereinzelt sind auch mehrstündige Aufenthalte möglich. In manchen Regionen oder Shops kann ein tagesaktueller negativer Coronatest (PoC-Antigen-Schnelltest oder PCR-Test) als Voraussetzung gelten. Informieren Sie sich am besten vor Buchung über die jeweiligen Verordnungen, denn die Schnelltests aus Supermärkten, Drogerieketten oder Apotheken reichen nicht aus und so müssen Sie vor Ihrem Shoppingtrip noch einen Termin bei einer Teststelle festmachen.

Saturn, Karstadt uvm. - Bei diesen Läden ist Terminshopping möglich

Ähnlich wie bei Click & Collect finden Sie auch alle Infos über Click & Meet überwiegend auf den Internetauftritten der Geschäfte. Doch, wie zuvor schon erwähnt, können Sie ebenfalls Call & Meet nutzen und telefonisch einen Termin vereinbaren.

Nicht alle Läden haben beschlossen dieses Einkaufskonzept zu nutzen, da es auch mit viel Arbeit für wenige Kunden ist und somit mit hohen Kosten verbunden ist. Außerdem ist es nie sicher, wie lange diese Art Shopping erlaubt ist und sie müssen zusätzlich immer ein Auge auf den Inzidenzwert haben.

Weitestgehend ist aus diesem Grund Terminshopping nur bei großen Ketten möglich, wie z. B. Saturn, Hellweg, Woolworth, Karstadt, OBI. Alle Händler, die während des "Lockdowns" regulär öffnen durften, können weiterhin Besucher ganz normal empfangen, z. B. Supermärkte, wie ALDI und LIDL, oder auch Drogerien, wie dm und Rossmann.

Fazit

Selbstverständlich ermöglichen diese Maßnahmen noch nicht wieder ein "normales Leben", jedoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung - in Richtung "neue Normalität".

Sie ermöglichen Ihnen, je nach Inzidenzwert, wieder alle Geschäfte besuchen zu können und so können Sie endlich auch reale Shoppingtrips machen und nicht mehr nur virtuelle. Das Erlebnis ist nicht dasselbe wie vor der Pandemie, jedoch hat es auch so manche Vorteile - Wer hat sich denn nicht schon mal gewünscht ein ganzes Ladenlokal für sich allein zu haben und Einkäufe ohne die nervige Warterei in langen Schlangen tätigen zu können?

Auch wenn die Coronakrise uns täglich vor Herausforderungen stellt und uns viel abverlangt, sollten Sie versuchen Positives in all dem zu sehen und das Beste daraus machen. Wir hoffen Ihnen mit diesem Beitrag dabei geholfen zu haben.

Bleiben Sie stark und gesund!